Weltmeister siegt beim Europameister
„PARTIDO DE CAMPIONES!“ „SPIEL DER CHAMPIONS!“ So war die Begegnung zwischen Weltmeister Deutschland und Europameister Spanien von den Gastgebern angekündigt worden. Als Sieger ging die deutsche Nationalmannschaft nach dramatischem Spielverlauf vom Platz, die sich in der Movistar Arena in Madrid nach Verlängerung mit 106:105 (22:24, 23:14, 31:34, 30:33) durchsetzte. Am kommenden Samstag, 23. August 2025, kommt es um 19 Uhr in der Kölner LANXESS Arena zum „Rückspiel“ (ab 18.30 Uhr kostenlos bei MagentaSport). Anfangs viel Tempo Vor dem Spiel wurde Spaniens Legende Sergio Llull nach 173 Spielen für Spanien stimmungsvoll aus der Nationalmannschaft verabschiedet. Bundestrainer Álex Mumbrú schickte zu Beginn Dennis Schröder, Andreas Obst, Franz Wagner, Daniel Theis und Johannes Voigtmann aufs Spielfeld. Bis auf den angeschlagenen David Krämer waren alle deutschen Spieler einsatzbereit. Beide Teams starteten mit hohem Tempo, Voigtmann kassierte schnell sein zweites Foul (6:7, 4.). Isaac Bonga brachte die DBB-Auswahl per „and one“ in Führung, Obst war mit einem Dreier erfolgreich (12:7, 5.). Deutschland kam gut ins Laufen, Tristan netzte einen weiteren Dreier, Auszeit Spanien (15:9, 6.). Auch Schröder ging mit zwei Fouls auf die Bank, Spanien schaffte acht unbeantwortete Punkte (15:15, 8.), Auszeit Deutschland. Offensiv war nach vielen Wechseln der Faden im deutschen Spiel gerissen. Johannes Thiemann und Bonga stoppten den Lauf der Spanier an der Freiwurflinie (19:15, 9.). Ein intensives erstes Viertel ging mit 22:24 zu Ende. Unruhige Minuten Deutschland gelangen einige Stops (Blocks Oscar und Thiemann) und man ging immer wieder an die Freiwurflinie (26:24, Oscar, 12.). Wagner vollendete einen Fastbreak zum 28:24, die offensive Spielidee von Mumbrú zeigte sich mehrmals deutlich. Doch besonders die deutsche Defensive bestach in diesen Minuten. Kaum geschrieben netzte Schröder einen weiten Dreier zur 31:24-Führung nach 13 Minuten. Es wurde hektisch, als Theis ein unsportliches Foul gepfiffen wurde und es kurz zu einer Rudelbildung kam. Unruhige Minuten vergingen, die Teams waren gefühlt mehr an der Freiwurflinie als auf dem Feld aktiv (35:30, 15.). Schröder, der mit starken Anspielen glänzte, holte sich sein bereits drittes Foul, blieb aber auf dem Feld (39:32, Obst, 17.). Das DBB-Team transportierte seinen knappen Vorsprung auch nach 18 Minuten (43:36, Freiwürfe Obst). Nach den ersten beiden Vierteln lag der Weltmeister mit 45:38 vorne. Boxscore Fotos: DBB/Camera 4 EuroBasket 2025: Infos, Stats, Ergebnisse, Tabellen Unterhaltsam Ein Dreier von Voigtmann bedeutete die erste zweistellige Führung für die DBB-Auswahl wenige Sekunden nach Wiederbeginn. Der 211 cm Mann legte einen seiner berühmten „touch down“-Pässe über das gesamte Feld, dieses Mal auf Schröder, nach. Auf beiden Seiten hagelte es jetzt Punkte, es ging sehr schnell hin und her (55:45, „alley oop“ Wagner auf Theis, 22.). Spanien war nach einem Dreier auf 56:54 heran, die Arena war jetzt da (24.). Wagner und Schröder „reparierten“ zum 61:54 (25.) und beruhigten die deutschen Nerven etwas. Voigtmann traf einen Dreier, der das 66:57 bedeutete (26.). Deutschland bestimmte das Spiel, konnte sich aber nicht wirklich absetzen (72:63, Dreier Tristan, 27.). Für das Publikum war es eine unterhaltsame Partie, in der immer etwas passierte. In den letzten Minuten des dritten Viertels nutzte Spanien ein paar schwächere Minuten der Gäste, doch auch nach 30 Minuten hatte die deutsche Führung Bestand (76:72). Spannung bis zum Schluss Ein Dreier von Thiemann eröffnete den Schlussabschnitt, nach Steal erhöhte Bonga auf 81:72 (31.). Kurz später wurde Schröder ein technisches Foul gepfiffen, sein viertes. Sensationell, wie sich Bonga nach Defensivrebound über das ganze Feld förmlich durchtankte und das 85:75 besorgte (32.). Wieder wurde es hektisch, es wurde auf beiden Seiten nicht gut auf den Ball aufgepasst. Spanien versuchte es mit einer Zonenverteidigung und mit noch mehr Tempo. Ein Dreier brachte die Gastgeber auf 85:80 heran, als noch etwas mehr als sechs Minuten zu spielen waren. Die Schröder-Theis-Connection sorgte für das 89:85 (37.), in dem danach folgenden Defense regnete es nach einem Offensivfoul an Franz technische Fouls, Theis musste die Halle verlassen. Die Spannung des Spiels war in der ganzen Halle zu spüren. Spanien verkürzte bis auf einen Punkt, Schröder erlöste Deutschland mit einem Dreier zum 94:90 von seinem Wurfpech (39.). Mit zwei Mitteldistanzwürfen glichen die Gastgeber aus, Overtime. Obst eröffnete die Verlängerung mit einem Dreier, Franz legte mit einen spektakulären Dunk nach. Der Europameister antwortete auf den kurzen 5:0-Lauf der Deutschen ebenfalls mit einem Distanzwurf, doch Bonga ließ das nicht auf sich sitzen und verwandelte ebenfalls einen Dreier – 102:97. Es war eine von Distanzwürfen geprägte Overtime, denn Spanien traf den nächsten und ging mit 103:102 etwa 40 Sekunden vor Schluss in Führung. Schröder zog auf der Gegenseite zum Korb, zog das Foul und die Freiwürfe, welcher er beide verwandelte. Doch auch Spanien traf kurz darauf ebenfalls ihre Freiwürfe. Etwa 20 Sekunden vor Schluss war es wieder der deutsche Kapitän, der sich den Weg zum Korb suchte und einen sehr schwierigen Layup einnetzte. In den verbleibenden acht Sekunden schaffte es Spanien nicht mehr zu scoren und Deutschland gewinnt nach einem hart umkämpften Spiel mit 106:105. „Sehr geiles Spiel“ Alex Mumbrú: „In der ersten Halbzeit haben wir gut verteidigt, in der zweiten Halbzeit war es ein kleines Up-and-Down. Wir haben mit einer guten Geschwindigkeit gespielt, mit der wir einfache Punkte generieren konnten. Das zweite Spiel am Samstag wird hart werden, wir müssen weiter an uns arbeiten. Aber der Sieg heute gibt uns erstmal ein gutes Gefühl.“ Dennis Schröder: „Die Spanier sind sehr stark und haben einen guten Coach, der viele verschiedene Defenses gegen uns spielt. Außerdem sind sie sehr erfahren. Es war ein sehr geiles Spiel. Die ganzen Unterbrechungen waren natürlich nicht gut für das Spiel und den Basketball, aber am Ende haben wir gewonnen. 105 zugelassene Punkte sind zwar viel zu viel, da müssen wir besser werden. Aber Sieg ist Sieg.“ Für Deutschland spielten Name Punkte Verein Isaac Bonga 10 Partisan Belgrad/SRB Maodo Lo 2 Zalgiris Kaunas/LTU Oscar da Silva 2 FC Bayern München Tristan da Silva 6 Orlando Magic/USA Johannes Voigtmann 13 FC Bayern München Franz Wagner 19 Orlando Magic/USA Daniel Theis 8 AS Monaco/FRA Nelson Weidemann dnp ratiopharm ulm Dennis Schröder 24 Sacramento Kings/USA Justus Hollatz 0 FC Bayern München Leon Kratzer dnp FC Bayern München Johannes Thiemann 12 Gunma Crane Thunders/JAP Andreas Obst 10 FC Bayern München